LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege
im Rheinland
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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Reich geschmückt

Fund des Monats September 2016

In einem Frauengrab aus der Zeit um 700 in Niederkassel-Mondorf (Rhein-Sieg-Kreis) legte ein Grabungsteam des LVR im Kopf- und Halsbereich der Verstorbenen wertvolle Schmuckstücke frei: eine Halskette mit Muschelscheibchen und unterschiedlichen Glasperlen, zwei große, silberne Ohrringe mit massiven Polyedern und Drahtumwicklung sowie eine gleicharmige Bügelfibel, ebenfalls aus Silber.

Die großen Drahtohrringe, aber auch die Muschelscheibchen der Halskette sind typische Beigaben in Frauengräbern der späten Merowingerzeit. An der Wende vom 7. zum 8. Jahrhundert geht der Brauch der Grabbeigaben allmählich zu Ende. Die Beisetzung in gestreckter Rückenlage mit dem Kopf im Westen entspricht ebenfalls den damaligen Sitten.

Nur durch Zufall war man auf das Grab gestoßen. In der Wand einer Baugrube hatten Bauarbeiter einen menschlichen Schädel entdeckt. Bei der anschließenden Ausgrabung durch das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland kam das Grab zutage.

Die Schmuckstücke sind im Monat September 2016 im Foyer des LVR-LandesMuseums Bonn zu besichtigen.

Foto: Jürgen Vogel, LVR-LMB

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