LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege
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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Drei Füßchen zu viel

Fund des Monats November 2012

Die Urnengräber der frühen Eisenzeit (Ha C – Ha D, ca. 800 - 500 v. Chr.) am südlichen Niederrhein sind, oberflächlich betrachtet, sehr gleichförmig. Zur Grundausstattung gehört eine Urne und eine Deckschale. Bei manchen Bestattungen findet sich zusätzlich ein kleines Beigefäß. Hinzu kommen in seltenen Fällen Relikte geschmolzener Bronzegegenstände, die wohl mit den Toten auf den Scheiterhaufen verbrannt wurden. Ähnlich stereotyp wie das Ausstattungsmuster ist auch die Gefäßauswahl in den Gräbern, in denen immer wieder die gleichen Typen auftreten.

Zeigt die Keramik der Nekropole insgesamt deutliche Einflüsse aus dem südlich benachbarten Mittelrheingebiet, weisen die wenigen bekannten Parallelen zur Füßchenschale in die nördlich anschließenden Gebiete.

Wie und warum die ungewöhnliche Füßchenschale in das Grab des Mannes aus Merken gelangte, ist unklar und bleibt derzeit Spekulation. Sie verdeutlicht jedoch die unterschiedlichen Einflüsse und überregionalen Kontakte, die auf die Menschen der Eisenzeit einwirkten.

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