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Bodendenkmalpflege
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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Timo Bremer wurde mit dem Archäologiepreis ausgezeichnet

Verleihung durch die Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier

Pressemitteilung der Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier

Köln/Bonn. - 30. November 2017.

Der Bonner Archäologe Timo Bremer M. A. wurde jetzt mit dem Archäologiepreis der „Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier“ geehrt. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro ausgestattet.

Timo Bremer, am 19. Mai 1977 in Bremerhaven geboren, studierte Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, Anthropologie, Geographie und Bodenkunde in Hamburg und Bonn. Der-zeit ist er Akademischer Rat am Institut für Archäologie und Kulturanthropologie, Abteilung Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Archäologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie die Landschaftsarchäologie. In den vergangenen Jahren leitete Timo Bremer verschiedene Ausgrabungen der Universität Bonn im rheinischen Braunkohlenrevier, vor-nehmlich an mittelalterlichen Fundplätzen. Von 2011 bis 2015 führte er das Forschungsprojekt „Von der Spätantike zum Hohen Mittelalter – Landschaftsarchäologische Untersuchungen im Raum Inden-Pier" durch. Seine – noch unveröffentlichte – Dissertation verfasste Timo Bremer 2015 über die Ausgrabung der ehemaligen Burg Reuschenberg bei Elsdorf. Titel: Die Burganlage Reuschenberg, Rhein-Erft-Kreis, vom Hochmittelalter bis in die Frühe Neu-zeit.

In der Begründung zur Preisverleihung heißt es, die Dissertation zeichne sich vor allem durch die vorbildliche wissenschaftliche Aufarbeitung der Burganlage aus. Damit habe er einen bedeutenden Beitrag zur Mittelalterforschung im Rheinland geleistet.

Die 1278 erstmals urkundlich erwähnte Burg Reuschenberg lag am Rand des Hambacher Forstes, nahe des Ortes Elsdorf, und musste 1998/99 dem Braunkohlentagebau Hambach weichen. Mit Unterstützung der Archäologiestiftung, der RWE-Power AG und des Landes Nordrhein-Westfalen erfolgte eine zweijährige beinahe vollständige Ausgrabung der Anlage durch das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland. Im Rahmen seiner Dissertation hat Timo Bremer die Dokumentation der Grabung wissenschaftlich ausgewertet und grundlegende Erkenntnisse zur Lebens- und Wirtschaftsweise der Burgbewohner gewonnen. Wichtigste Erkenntnis: Die adelige Familie lebte wohl nur selten auf der Burg. Diese hatte für sie offenbar lediglich ideelle und rechtliche Bedeutung – als Stammsitz der Vorfahren und Zeichen der Zugehörigkeit zum Adel.

Archäologie-Stiftung

Zweck der gemeinnützigen „Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier“ ist es, die im Zusammenhang mit dem Braunkohlenbergbau im rheinischen Revier stehenden archäologischen Ausgrabungen und Dokumentationen zu fördern. Dies umfasst auch die wissenschaftlichen Auswertungen und Publikationen der Ergebnisse sowie ihre öffentliche Vermittlung. Stifter sind das Land Nordrhein-Westfalen und die RWE Power AG; der Landschaftsverband Rheinland ist als Zustifter beigetreten.

Informationen: www.archaeologie-stiftung.de

Foto:
v.l. Dr. Thomas Otten, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, Ulrike Lubek, Direktorin des LVR, Dr. Jan Heinisch, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, Preisträger Timo Bremer, Milena Karabaic, Kulturdezernentin des LVR, und Michael Eyll-Vetter, Leiter Tagebauentwicklung bei der RWE Power AG.

Foto: Archäologie-Stiftung, Martin Scherag

Pressekontakt:
Uwe Steinkrüger
LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Telefon 0228 9834-126
E-Mail uwe.steinkrueger@lvr.de

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