LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege
im Rheinland
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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Trauminseln der Archäologie – Hindert die Wissenschaft am Träumen?

Öffentliches Kolloquium mit Abendvortrag

Donnerstag, 1. Dezember 2016 │13:00–20:00 Uhr

Freitag, 2. Dezember 2016 │09:30–16:00 Uhr

Fritz Thyssen Stiftung
Apostelnkloster 13–15
50672 Köln

Standen bislang Bodendenkmäler in Städten bei den Kolloquien des Arbeitskreises im Vordergrund der Betrachtung, widmet sich die aktuelle Veranstaltung den archäologischen Parks. Diese verkörpern die Trauminseln der Archäologie schlechthin und bieten gleichzeitig eine Reihe von Diskussionspunkten hinsichtlich ihrer Entstehung, Konzeption und Schwerpunktsetzung.

Zwar wurde und wird die Antike in vielfacher Weise als Traumbild genutzt und zweckentfremdet, doch möchte sich der Arbeitskreis aus dem weiten Feld der Möglichkeiten auf die zentralen Aufgaben der archäologischen Parks konzentrieren. Diese sind Inseln, die von ihrer Umgebung optisch und atmosphärisch abgegrenzt sind und auf diese Weise ein eigenes Terrain bilden. Sie möchten die Besucher in eine andere Zeit versetzen und bedienen sich dazu unterschiedlicher Mittel. Seit der Einrichtung der Saalburg 1897 spielt in den Parks experimentelle Archäologie auf wissenschaftlicher Basis eine tragende Rolle. Im Laufe der Zeit kamen neue Strategien wie museumspädagogische Vermittlungsangebote und Entertainment hinzu.

An diese Aspekte knüpfen die grundsätzlichen Leitgedanken der Tagung an: Wie stellt man die Balance zwischen Wissenschaft und Traum her? Wie kann das Gegensatzpaar ‚Wissenschaft und Traum‘ aufgeschlüsselt werden?

Diesen Fragen soll zum einen an konkreten Fallbeispielen nachgegangen werden. Hierbei geht es um das Selbstverständnis der jeweiligen Parks, ihre Konzepte und ihr Bemühen um die Besucher. Zum anderen werden die archäologischen Parks aus fachspezifischer Sicht betrachtet wie zum Beispiel aus museumspädagogischer, historischer oder journalistischer Perspektive.

Programm:

Donnerstag, 1. Dezember 2016

13:00 Uhr

Dr. Frank Suder (Vorstand der Fritz Thyssen Stiftung): Begrüßung

Prof. Dr. Jürgen Kunow (Bonn): Einführung

13:15 Uhr

Dr. Anita Rieche (Köln): Gebaute Forschungsergebnisse, gebaute Träume – Archäologische Parks seit 1800

14:00 Uhr – Kaffeepause

14:30 Uhr

Dr. Carsten Amrhein (Saalburg):

Die Saalburg: Römerkastell – kaiserliche Bühne – Museum – Archäologischer Park

15:15 Uhr

Prof. Dr. Gunter Schöbel (Unteruhldingen): Besuchermuseum Unteruhldingen – eine Trauminsel? Was Inszenierung mehr kann als Fundpräsentation

16:00 Uhr – Kaffeepause

16:30 Uhr

Dr. Martin Müller (Xanten): Kein Platz zum Träumen. Der LVR-Archäologische Park Xanten im Spannungsfeld zwischen Bodendenkmalpflege und Tourismus

17:15 Uhr

Dr. Thomas Otten (Köln): Die Archäologische Zone Köln – Befund, Rekonstruktion und Museumskonzept

18:00 Uhr – Imbiss

19:00 Uhr

Dr. Jürgen Tietz (Berlin): Präzise Unschärfe –

Denkmale im Spannungsfeld zwischen Authentizität und Imitat

Freitag, 2. Dezember 2016

09:30 Uhr

Martin Schmidt M.A. (Hannover): Zwischen Bilden und Bespaßen: Pädagogik in archäologischen Freilichtanlagen — eine Polemik

10:15 Uhr

Prof. Dr. Winfried Speitkamp (Kassel): Zeitreisen, Zeitinseln. Archäologische Themenparks zwischen Authentizität und Exotik

11:00 Uhr – Kaffeepause

11:30 Uhr

Prof. Dr. Marxiano Melotti (Mailand): Sognare il passato: turismo archeologico e società liquida (Vergangenheit träumen: Archäologietourismus und die ‚liquid society’)

--- Der Vortrag wird simultan übersetzt. ---

12:15 Uhr

Julia Häußler M.A. (Guédelon): Guédelon – experimentelle Archäologie und touristische Attraktion

13:00 Uhr – Imbiss

14:00 Uhr

Franz Humer M.A. und Dr. Markus Wachter (Carnuntum): Römerstadt Carnuntum – Die Vergangenheit beginnt hier

15:30 Uhr

Dr. Thomas Otten (Köln): Résumé

Anmeldung

Der Arbeitskreis Bodendenkmäler lädt alle Interessenten herzlich ein und bittet um vorherige Anmeldung unter:
www.fritz-thyssen-stiftung.de

Abbildung (Titelseite): Römerstadt Carnuntum, Sujet des Jahres 2016 (©Römerstadt Carnuntum – Atelier Olschinsky)

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