Brunnen von Altscherbitz mit dem Sediment.
Im Experiment wurde eine Eiche mit Dechseln behauen.
Die mit Dechseln fast gefällte Eiche.
Hausgrundrisse der ersten Bauern Mitteleuropas zeigen, dass die Menschen vor 7.000 Jahren bereits ausgezeichnete Zimmerleute gewesen sein müssen. Leider haben sich von ihrem Handwerk aber kaum mehr als Verfärbungen im Boden erhalten.
Die nahezu einzigen Quellen für das jungsteinzeitliche Holzhandwerk sind einige ausgegrabene Brunnen, in denen sich die Holzbauteile erhalten haben. Unter diesen nimmt der Brunnen von Altscherbitz bei Leipzig eine Sonderstellung ein, denn seine exzellente Erhaltung und die für die Dokumentation angewandte 3D-Lasertechnologie machten es möglich, Arbeitsspuren und Funde in einem bislang einmaligen Detailreichtum zu dokumentieren. Rengert Elburg leitete die Ausgrabung dieses Brunnens.
Detailinformation zum Brunnen in Altscherbitz
Anschließende experimentalarchäologische Versuche der Archäologie Sachsen bieten, zusammen mit den reichhaltigen Funden, eine neue Sicht auf die handwerklichen Fähigkeiten der ersten Bauern in Mitteleuropas.
Detailinformationen zu den Experimenten
Im Gegensatz zu unseren modernen Äxten waren die Beile der frühen Jungsteinzeit quer zum Stiel als Dechsel geschäftet, was eine völlig andere und für den modernen Menschen sehr ungebräuchliche Handhabung der Geräte verlangt. Statt seitlich wird der Schlag über Kopf geführt, was bei untrainierten Teilnehmern sehr schnell zu Ermüdungserscheinungen und am nächsten Tag zu starkem Muskelkater führte.
Donnerstag, 30.November 2017, 19 Uhr
Ort: Außenstelle Overath - Gut Eichthal des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland,
Eichtal 1, 51491 Overath
Eintritt: 3,-/1,50 €
(alle Fotos auf dieser Seite: (c) Landesamt für Archäologie Sachsen. Kopie und Veröffentlichung nur mit Genehmigung.)