LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege
im Rheinland
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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Das Sammelbecken der römischen Eifelwasserleitung in Mechernich-Eiserfey

Das Sammelbecken in Eiserfey wurde 1959 bei der Verlegung einer Rohrleitung entdeckt. Es ist ein kreisrundes Becken von 3,05 m lichtem Durchmesser; seine Sohle liegt bei 320,10 m ü. NN und etwa 2 m unter der heutigen Geländeoberfläche, die wohl auch der römischen entspricht. Die Ringmauer ist 0,52 m stark und besteht aus sauber zugerichteten Grauwackesteinen; den Boden bilden Ziegelplatten. Die Innenwand war mit rotem Wasserputz (Opus signinum) ausgekleidet, der größtenteils abgewittert ist. Sandsteinblöcke von halbrundem Querschnitt, von denen noch einige im Beckeninneren lagen, deckten ursprünglich die Mauerkrone.

Von den zwei eingehenden Kanälen und von dem einen abgehenden Kanal ist nur der von Dreimühlen herkommende bis obenhin erhalten: Im Lichten ist die Öffnung 0,54 m breit und 0,54 m hoch. Dieser Zulauf wird von zwei aufrecht stehenden Sandsteinblöcken gebildet, die oben mit einer dicken Sandsteinplatte abgedeckt sind.

Der von den Quellen in Kallmuth und Vollem herkommende Strang hat eine lichte Weite von 0,50 m. Er ist in seinem oberen Verlauf mehrfach angetroffen worden und hatte dort eine Plattenabdeckung. Bei Kanalarbeiten in der Hauserbachstraße kurz vor dem Sammelbecken war der Kanal jedoch mit einem Gewölbe abgedeckt, sodass er hier in dieser Weise rekonstruiert werden konnte.
Nach der Ausgrabung wurde der Befund wieder zugeschüttet, um ihn vor Witterungsschäden zu bewahren. Dem Wunsch zahlreicher Eiserfeyer Bürger entsprechend, kam es im Jahre 2005 zu einem Grundstückstausch, bei dem die Stadt Mechernich das Grundstück mit dem Sammelbecken erwarb. Zahlreiche Mitglieder des Vereinskartells Eiserfey haben danach das Sammelbecken freigelegt und mit einem Schutzbau versehen. Somit ist der Originalbefund dieses wichtigen Kleinbauwerks aus dem Verlauf des Römerkanals an Ort und Stelle wieder sichtbar und erlebbar gemacht worden.

Das Sammelbecken ist an den 116 km langen, in sieben Etappen unterteilten Römerkanal-Wanderweg von Nettersheim nach Köln angebunden (Station Nr. 11), der dem Trassenverlauf der römischen Eifelwasserleitung folgt.

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